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Pforzheim: „Toilette für alle“ im neuen Technischen Rathaus eröffnet

Pforzheim, 02.06.2025 – Die Stadt Pforzheim setzt mit der Eröffnung der „Toilette für alle“ im neuen Technischen Rathaus in den „Schlossberghöfen“ ein klares Zeichen für Inklusion und Barrierefreiheit. Der Standort in der östlichen Innenstadt ist gut gewählt. In unmittelbarer Umgebung befinden sich zwei weitere Rathäuser (einschl. Bürgerzentrum), die Stadtbibliothek, das Kongresszentrum, das Theater, der Marktplatz sowie zahlreiche Geschäfte und gastronomische Angebote.

Ein Stück mehr Freiheit und Würde im Alltag“

„Barrierefreiheit endet nicht an der abgesenkten Bordsteinkante – sie beginnt bei echter Integration im öffentlichen Leben“, betonte Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn bei der offiziellen Eröffnung. Inklusion sei mehr als die Beseitigung von Stolperfallen. „Mit der „Toilette für alle“ schaffen wir einen Raum, der Menschen mit schweren Behinderungen ein Stück mehr Freiheit und Würde im Alltag ermöglicht.“ Erst bei der Eröffnung der ersten „Toilette für alle“ im Volksbankhaus am westlichen Ende der Innenstadt sei ihm bewusst geworden, wie wichtig ein solches Serviceangebot für Menschen ist, die inkontinent sind und unterwegs einen Ort brauchen, um Windeln zu wechseln. Fillbrunn dankte dem städtischen Inklusionsbeauftragten Mohamed Zakzak für seinen Einsatz bei der Suche nach einem geeigneten Ort. Im Neubau des Technischen Rathauses ergab sich nun diese Chance. „Damit ist die Einrichtung ein unverzichtbarer Baustein für Mobilität und selbstbestimmte Teilhabe“, so Sozialbürgermeister Fillbrunn. Der Investor der Schlossberghöfe, Ten Brinke, war offen für das Anliegen und so konnte gemeinsam das Serviceangebot umgesetzt werden. Das Mitarbeiterteam des „Infopunkts Bauen“ werde die Betreuung der „Toilette für alle“ übernehmen.

Einfach teilhaben

Mohamed Zakzak machte klar, dass ohne eine „Toilette für alle“ viele Betroffene lieber daheim bleiben, da ein Windelwechsel auf dem Fußboden einer öffentlichen Toilette, im Auto oder im Freien hinter einem Busch nicht menschenwürdig sei. „Wenn es eine „Toilette für alle“ gibt, können alle bedenkenlos einkaufen, an Veranstaltungen teilnehmen und sich mit anderen Menschen treffen ohne den Druck eines menschlichen Bedürfnisses aushalten zu müssen.“

Im Dialog passgenaue Lösung gefunden

„Im Dialog ist viel zu erreichen“, so die Geschäftsführerin des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung (LVKM), Jutta Pagel-Steidl. Sie lobte die Bereitschaft der Verantwortlichen bei der Stadt Pforzheim, Lösungen zu finden. „Andrea Hermesmeier und ihr Team haben alles wunderbar umgesetzt.“ Im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg berate der LVKM alle Interessierten von der Planung bis zur Umsetzung. So könne man jeweils passgenaue Lösungen finden. „Oft kann man mit wenig Aufwand verändern – man muss es nur wollen.“

Unter dem Begriff einer „Toilette für alle“ verstehe man eine große barrierefreie Rollstuhltoilette, die zusätzlich ausgestattet ist mit einer höhenverstellbaren Pflegeliege für Erwachsene, einen Patientenlifter für den Transfer vom Rollstuhl auf die Liege und zurück sowie einem luftdichten Windeleimer. Im Anschluss an die Reden zeigten Mohamed Zakzak und Jutta Pagel-Steidl die Funktionsweise. Sicher im Hebetuch sitzend, schwebte Mohamed Zakzak auf Knopfdruck aus seinem Rollstuhl auf die Liege und zurück. „Nur Fliegen ist schöner“, kommentierten Zakzak und Pagel-Steidl schmunzelnd. Um Inklusion im Alltag voranzubringen, fördere das Land Baden-Württemberg freiwillig die für eine „Toilette für alle“ erforderliche Zusatzausstattung mit 90 Prozent.

INFO
Die rund 13 qm große Rollstuhl-Toilette im neuen Technischen Rathaus (Deimlingstraße 8 – 10) ist zusätzlich ausgestattet mit einer höhenverstellbaren frei stehenden Pflegeliege für Erwachsene (mit abklappbarem Seitengitter), einem mobilen Patientnenlifter (Hebetuch vorhanden) sowie einem luftdicht verschließbaren Windeleimer. Die „Toilette für alle“ ist während der Öffnungszeiten des „Infopunkt Bauen“ zugänglich. Ein extra Schlüssel ist nicht erforderlich.


Das neue Technische Rathaus der Stadt Pforzheim als Teil des Projekts Schlossberghöfe ist seit kurzem bezogen. An der Gestaltung des Außenbereiches wird noch kräftig gearbeitet.<br>Foto: © Mara Sander

Das neue Technische Rathaus der Stadt Pforzheim als Teil des Projekts Schlossberghöfe ist seit kurzem bezogen. An der Gestaltung des Außenbereiches wird noch kräftig gearbeitet.
Foto: © Mara Sander

Über die Eröffnung der zweiten „Toilette für alle“  in der Pforzheimer Innenstadt freuen sich nicht nur LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl und Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn.<br>Foto: © Mara Sander

Über die Eröffnung der zweiten „Toilette für alle“ in der Pforzheimer Innenstadt freuen sich nicht nur LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl und Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn.
Foto: © Mara Sander

Wie funktioniert eine „Toilette für alle“ ? Schritt 1: Anlegen des Hebetuches...<br>Foto: © Mara Sander

Wie funktioniert eine „Toilette für alle“ ? Schritt 1: Anlegen des Hebetuches...
Foto: © Mara Sander

Schritt 2: per Knopfdruck geht es vom Rollstuhl in die Höhe...<br>Foto: © Mara Sander

Schritt 2: per Knopfdruck geht es vom Rollstuhl in die Höhe...
Foto: © Mara Sander

Schritt 3: sicher im Hebetuch sitzend, geht es schwebend mit dem mobilen Patientenlifter zur Pflegeliege...<br>Foto: © Mara Sander

Schritt 3: sicher im Hebetuch sitzend, geht es schwebend mit dem mobilen Patientenlifter zur Pflegeliege...
Foto: © Mara Sander

Die Freude über die gelungene Vorstellung ist sichtbar. V.l.n.r.: Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn, LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl und Inklusionsbeauftragter Mohamed Zakzak.<br>Foto: © Mara Sander

Die Freude über die gelungene Vorstellung ist sichtbar. V.l.n.r.: Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn, LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl und Inklusionsbeauftragter Mohamed Zakzak.
Foto: © Mara Sander

Mit vereinten Kräften geht es wieder im Hebetuch zurück in den Rollstuhl.<br>Foto: © Mara Sander

Mit vereinten Kräften geht es wieder im Hebetuch zurück in den Rollstuhl.
Foto: © Mara Sander

Die rund 13 qm große barrierefreie Rollstuhl-Toilette ist zusätzlich ausgestattet mit einer frei stehenden höhenverstellbaren Pflegeliege für Erwachsene, mobilem Patientenlifter und einem luftdichten Windeleimer.

Die rund 13 qm große barrierefreie Rollstuhl-Toilette ist zusätzlich ausgestattet mit einer frei stehenden höhenverstellbaren Pflegeliege für Erwachsene, mobilem Patientenlifter und einem luftdichten Windeleimer.

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