Hier finden Sie alle Pressemitteilungen rund um das Thema „Toiletten für alle in Baden-Württemberg“.

Hoch barrierefrei: „Toilette für alle“ in der Tal- und in der Bergstation der Schauinslandbahn eröffnet

Horben, 10.04.2017. Hoch hinauf mit und ohne Behinderung: die Schauinslandbahn, die Gäste schwebend auf den Freiburger Hausberg befördert, setzt als Ausflugsziel neue Maßstäbe. Die Freude bei Menschen mit und ohne Behinderung war riesig als die höchste „Toilette für alle“ in der Bergstation der „Schauinslandbahn“ auf 1220 Meter Höhe und in der Talstation auf 473 m Höhe feierlich eröffnet wurde. Kaum waren die Räume frei gegeben, bildete sich vor der Tür bereits eine lange Warteschlange ...

Jetzt kann jeder Mensch, der durch chronische Krankheit, Alter oder Behinderung auf Windeln angewiesen ist, sorglos mit Freiburgs Gipfellinie auf 1220 Meter Höhe schweben, im Berggasthof einkehren und – wenn er muss – die Windeln oder den Katheter wechseln. Eine „Toilette für alle“ ist weit mehr als Rollstuhltoilette. Sie ist zusätzlich mit einer höhenverstellbaren Wandklappliege, einem Patientenlifter und einem geruchsfrei verschließbaren Windeleimer ausgestattet.

„Barrierefreiheit ist uns wichtig. Darum gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Verbesserungen rund um die längste Umlaufseilbahn Deutschlands“, erklärte dazu Dorothee Krüger, zuständig für das Marketing der Schauinslandbahn. „Wir arbeiten außerdem weiterhin daran, den Ausflug mit historischen Bahn noch angenehmer zu gestalten und mögliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen“. Für die Zukunft sind konkret geplant, eine barrierefreie Aussichtsplattform sowie die Verbreiterung des Weges entlang der Bergstation geplant. „Hoch barrierefrei“ ist das Ziel. Damit auch mobilitätseingeschränkte Menschen unter dem Motto „Schauinsland für Alle“ Freiburgs Hausberg erkunden können.

Die erste „Toilette für alle“ in Freiburg solle nicht die einzige bleiben, wie Freiburgs Sozial- und Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach mit Bezug auf den städtischen Aktionsplan Inklusion in Aussicht stellte. Im Doppelhaushalt 2018/2019 sollen voraussichtlich weitere Mittel für Barrierefreiheit eingestellt werden, „damit wir nicht nur Tippelschritte auf dem Weg zur inklusiven Kommune machen können.“ Inklusion bedeute überall teilhaben zu können.

Das sei aber bisher mangels geeigneter Toiletten in Baden-Württemberg kaum möglich – zumindest für die etwa 380 000 Menschen, die wegen Pflegebedürftigkeit im Alter, Behinderung oder Krankheit auf Windeln angewiesen sind und diese im Liegen gewechselt werden müssen, wie Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg erklärte. „Wenn eine Wickelmöglichkeit fehlt, bleiben sie entweder daheim, müssen auf dem Fußboden einer öffentlichen Toilette, im Kofferraum oder „im Sommer hinter dem grünen Busch 7“ menschenunwürdig gewickelt werden.“ Der Schauinslandbahn gebühre daher ein „Lob mit fünf Sternen“ für die „außergewöhnlich gute Umsetzung“ der beiden „Toiletten für alle“. So könne die ganze Familie ganz entspannt den Gipfel stürmen. Die „Toilette für alle“ in der Bergstation sei außerdem deutschlandweit bis jetzt die höchste ihrer Art. Mit Blick auf die Reisefreudigkeit der Menschen hofft Pagel-Steidl, dass viele andere Ausflugsziele sich an der Schauinslandbahn ein Beispiel nehmen.

„Wir sind froh und dankbar, dass wir Fördermittel in Höhe von 23.650 Euro vom Land erhalten haben. Der Zuschuss habe die Umsetzung der Investition erleichtert, denn der notwendige Umbau der vorhandenen Rollstuhltoiletten zu „Toiletten für alle“ kostete 50.294 Euro“, so der technische Leiter der Freiburger Verkehrs-AG, Stephan Bartosch. „Das Naherholungsgebiet muss allen zugänglich sein. Barrierefreiheit bedeutet nicht nur Behindertenparkplätze sondern weit mehr. Dazu zählen die „Toiletten für alle“, eine barrierefreie Homepage, die Neugestaltung und Anpassung der Außenanlagen an der Bergstation und natürlich, dass die Mitarbeiter jederzeit weiterhelfen, Rampen an die Kabinen legen und so den Ein- und Ausstieg ermöglichen.“ Die zahlreichen Verbesserungsmaßnahmen trugen in den vergangenen Jahren dazu bei, die längste Umlaufseilbahn Deutschlands mehr und mehr zu einer Seilbahn für alle werden zu lassen.

Seit vielen Jahren beteiligt sich die Schauinslandbahn am bundesweiten Aktionstag des Verbandes Deutscher Seilbahnen für Menschen mit Behinderung. Am 21. Mai 2017 ist es wieder soweit. Ab einer im Ausweis eingetragenen Grad der Behinderung von 50 können Fahrgäste an diesem Tag kostenlos einsteigen, hochschweben, entspannen, den Panoramablick auf Freiburg und das gesamte Rheintal genießen – und wieder ins Tal fahren (sofern der Ausweis das Merkzeichen „B“ enthält, gilt die kostenlose Mitnahme auch für die Begleitperson).

INFO
Die „Toilette für alle“ in der Talstation befindet sich in der Nähe des Kassenschalters. In der Bergstation befindet sich die „Toilette für alle“ im Wartebereich der Seilbahn. Die Toilette ist jeweils mit dem Euroschlüssel zugänglich. Mehr dazu unter www.schauinslandbahn.de


Hoch willkommen sind alle Gäste bei der Schauinslandbahn - egal, ob mit oder ohne Behinderung, Badener, Schwaben oder aus anderen Teilen der Welt.<br />Foto: © Mara Sander

Hoch willkommen sind alle Gäste bei der Schauinslandbahn - egal, ob mit oder ohne Behinderung, Badener, Schwaben oder aus anderen Teilen der Welt.
Foto: © Mara Sander

Sie geben den Weg in die »Toilette für alle« in der Talstation frei: (V.l.n.r.): Freiburgs Sozial- und Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach, Anke Dallmann (Behindertenbeauftragte des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald), Inklusionsbotschafter Heinz und Paul Kuhn aus Lahr, LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl, Manfred Bader (stellvertretender Betriebsleiter der Schauinslandbahn), VAG-Vorstand Stephan Bartosch<br />Foto: © Mara Sander

Sie geben den Weg in die »Toilette für alle« in der Talstation frei: (V.l.n.r.): Freiburgs Sozial- und Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach, Anke Dallmann (Behindertenbeauftragte des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald), Inklusionsbotschafter Heinz und Paul Kuhn aus Lahr, LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl, Manfred Bader (stellvertretender Betriebsleiter der Schauinslandbahn), VAG-Vorstand Stephan Bartosch
Foto: © Mara Sander

Nach der Eröffnung der »Toilette für alle« in der Talstation geht es mit der Seilbahn hoch hinauf auf 1.220 m Höhe.<br />Foto: © Mara Sander

Nach der Eröffnung der »Toilette für alle« in der Talstation geht es mit der Seilbahn hoch hinauf auf 1.220 m Höhe.
Foto: © Mara Sander

Allein des umwerfenden Panoramablickes wegen lohnt die Fahrt mit der längsten Umlaufseilbahn Deutschlands.<br />Foto: © Mara Sander

Allein des umwerfenden Panoramablickes wegen lohnt die Fahrt mit der längsten Umlaufseilbahn Deutschlands.
Foto: © Mara Sander

Großer Bahnhof in der Wartehalle der Bergstation. Viele Freunde des Korczak-Hauses Freiburg sind gekommen, um bei der Eröffnung der höchst gelegensten »Toilette für alle« dabei zu sein<br />Foto: © Mara Sander

Großer Bahnhof in der Wartehalle der Bergstation. Viele Freunde des Korczak-Hauses Freiburg sind gekommen, um bei der Eröffnung der höchst gelegensten »Toilette für alle« dabei zu sein
Foto: © Mara Sander

Pressekonferenz in der Talstation zur Vorstellung der »Toilette für alle«. (V.l.n.r.): LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl, Freiburgs Sozial- und Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach, VAG-Vorstand Stephan Bartosch sowie der stellvertretende Betriebsleiter der Schauinslandbahn, Manfred Bader<br />Foto: © Mara Sander

Pressekonferenz in der Talstation zur Vorstellung der »Toilette für alle«. (V.l.n.r.): LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl, Freiburgs Sozial- und Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach, VAG-Vorstand Stephan Bartosch sowie der stellvertretende Betriebsleiter der Schauinslandbahn, Manfred Bader
Foto: © Mara Sander

Die Freude über die neue Wickelmöglichkeit für Erwachsene ist allen ins Gesicht geschrieben. V.l.n.r.: Stephan Bartosch, Ulrich von Kirchbach, Heinz und Paul Kuhn, Jutta Pagel-Steidl<br />Foto: © Mara Sander

Die Freude über die neue Wickelmöglichkeit für Erwachsene ist allen ins Gesicht geschrieben. V.l.n.r.: Stephan Bartosch, Ulrich von Kirchbach, Heinz und Paul Kuhn, Jutta Pagel-Steidl
Foto: © Mara Sander

An der Bergstation erwartet die Gäste ein Rund-um-Service. Für Gäste im Rollstuhl wird extra eine Rampe angelegt und die Mitarbeiter unterstützen beim sicheren Ausstieg.<br />Foto: © Mara Sander

An der Bergstation erwartet die Gäste ein Rund-um-Service. Für Gäste im Rollstuhl wird extra eine Rampe angelegt und die Mitarbeiter unterstützen beim sicheren Ausstieg.
Foto: © Mara Sander

Die Schauinslandbahn legt Wert auf eine umfassende Barrierefreiheit. Eine Rampe an der Berg- (und Talstation) ermöglicht den stufenlosen Zugang.<br />Foto: © Mara Sander

Die Schauinslandbahn legt Wert auf eine umfassende Barrierefreiheit. Eine Rampe an der Berg- (und Talstation) ermöglicht den stufenlosen Zugang.
Foto: © Mara Sander

Die »Toilette für alle« in der Bergstation der Schauinslandbahn ist ebenfalls mit einer höhenverstellbaren Wandklappliege, Deckenlifter und Windeleimer ausgestattet.<br />Foto: © Mara Sander

Die »Toilette für alle« in der Bergstation der Schauinslandbahn ist ebenfalls mit einer höhenverstellbaren Wandklappliege, Deckenlifter und Windeleimer ausgestattet.
Foto: © Mara Sander

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