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Direkt am Bodensee: Ferienanlage CAP Rotach jetzt auch mit einer „Toilette für alle“

Friedrichshafen, 07.04.2017 – Barrierefreiheit und Inklusion ist ein Markenzeichen der Ferienanlage CAP Rotach direkt am Bodensee, der als Integrationsbetrieb geführt wird. Rechtzeitig zum Start in die neue Saison wurde eine „Toilette für alle“ geschaffen – bundesweit die erste in einem Beherbergungsbetrieb. Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL hatte es sich nicht nehmen lassen, bei dieser Premiere dabei zu sein. Bei strahlendem Sonnenschein wurde die „Toilette für alle“ eröffnet.

Die Ferienanlage Cap Rotach in Friedrichshafen ist ein einzigartiges Projekt und ein vorbildliches Beispiel für gelebte Inklusion. Hier sorgen Menschen mit und ohne Behinderung für das Wohl der Gäste. Die Einrichtung einer „Toilette für alle“ ist ein weiterer Baustein im vorbildlichen inklusiven Angebot der Anlage“, lobte er die Verantwortlichen. Fritz-Heinrich Bauer, Geschäftsführer des CAP-Integrationsbetriebes, freute sich sichtlich über das ministerielle Lob. „Barrierefrei von Anfang an“ ist für die Ferienanlage CAP Rotach selbstverständlicher Auftrag. „Inklusion findet hier auf eine völlig natürliche Weise statt.“ Das Restaurant mit Seeblick ist eine öffentliche Gaststätte. Im angrenzenden 3-Sterne-Hotel, in der Pension und auf dem Campingplatz übernachten Messebesucher, Geschäftsreisende und Urlauber mit und ohne Behinderung. Für ihr mustergültiges Engagement wurden die Ferienanlage bereits mehrfach ausgezeichnet, so zum Beispiel 2010 mit dem „Innovationspreis Integration“ des Landes Baden-Württemberg.

Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL freute sich sichtlich, bei der offziellen Eröffnung der bundesweit ersten „Toilette für alle“ in einem Beherbergungsbetrieb dabei sein zu können. Das Projekt „Toilette für alle“ ist wichtig, weil Menschen mit Handicap dadurch besser am gesellschaftlichen Leben teilhaben können“, so Lucha. Es sei ihm eine „große Ehre, diese Mittel bereitzustellen.“ Das Land förderte die Ausstattung der „Toilette für alle“ im CAP Rotach mit 2.358 Euro. Im Jahr 2016 stellte das Land hierfür Investitionsmittel in Höhe von 185.000 Euro bereit. Im laufenden Jahr stehen 150.000 Euro zur Verfügung. Lucha versprach, sich dafür einsetzen, dass über das Jahr 2017 hinaus erneut Mittel zur Förderung des Projekts bereitgestellt werden.

„Wenn es unterwegs keine geeigneten Wickelmöglichkeiten für Erwachsene gibt, müssen Betroffene daheim bleiben oder in unwürdiger Weise gewickelt werden, beispielsweise auf dem Fußboden einer öffentlichen Toilette, auf der Rückbank des Autos oder hinter Büschen“, beschrieb Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg, die Not der Betroffenen. „Neben schwerst- und mehrfach behinderten Menschen profitieren auch pflegebedürftige ältere Menschen oder chronisch kranke Menschen von einer „Toilette für alle“. Schätzungen gehen davon aus, dass allein in Baden-Württemberg rund 380.000 Menschen betroffen sind – Tendenz steigend“, so Pagel-Steidl. Bis Ostern werden in Baden-Württemberg 18 „Toiletten für alle“ in Betrieb sein, bis Pfingsten weitere sieben. „Aber in England sind es bereits weit über 900“, wies sie auf den enormen Nachholbedarf hierzulande hin und hoffe auf Nachahmer. Am Bodensee selbst gebe es nur noch auf der Insel Mainau zwei weitere „Toiletten für alle“. „Gerade am Bodensee, der ja ein „Ausflugsziel für alle“ ist, brauchen wir dringend weitere solcher Einrichtungen,“ so Pagel-Steidl.

Im CAP Rotach wurde ein vorhandener Baby-Wickelraum mit einer höhenverstellbaren Pflegeliege für Erwachsene, einem mobilen Patientenlifter sowie einem luftdicht verschließbaren Windeleimer ausgestattet. Nach den Grußworten ließen sich Minister Lucha und die weiteren Gäste das Besondere einer „Toilette für alle“ zeigen. Inklusionsbotschafter Daniel Linder ließ sich dazu von Helmut Becker vom Rollstuhl auf die Liege und wieder zurück heben. Lucha schritt selbst zur Tat und half beim Umsetzen vom Rollstuhl auf die Liege. Gerade für die Assistenzperson ist der Lifter eine große Hilfe, um Rückenprobleme durch das schwere Heben und Tragen zu vermeiden.

INFO
Die „Toilette für alle“ im CAP Rotach steht allen Gästen der Ferienanlage und des Seerestaurants zu den allgemeinen Öffnungszeiten zur Verfügung, zwischen Ostern und Ende Oktober sogar rund um die Uhr. Mehr dazu unter www.cap-fn.de


Direkt am Bodensee liegt die barrierefreie und inklusive Ferienanlage CAP Rotach mit Camping, Hotel, Pension und Restaurant mit Seeblick<br />Foto: © Mara Sander

Direkt am Bodensee liegt die barrierefreie und inklusive Ferienanlage CAP Rotach mit Camping, Hotel, Pension und Restaurant mit Seeblick
Foto: © Mara Sander

Fritz-Heinrich Bauer, Geschäftsführer des CAP Integrationsbetriebs, begrüßt die zahlreichen Gäste aus Politik, Verwaltung, Stadtseniorenrat und Einrichtungen der Behindertenhilfe.<br />Foto: © Mara Sander

Fritz-Heinrich Bauer, Geschäftsführer des CAP Integrationsbetriebs, begrüßt die zahlreichen Gäste aus Politik, Verwaltung, Stadtseniorenrat und Einrichtungen der Behindertenhilfe.
Foto: © Mara Sander

Wie funktioniert das Umsetzen vom Rollstuhl auf die Liege? Hemut Becker und Daniel Linder zeigen den interessierten Gästen, darunter Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL, die beiden Wahlkreisabgeordneten des Bodenseekreises Martin Hahn MdL und Klaus Hoher MdL.<br />Foto: © Mara Sander

Wie funktioniert das Umsetzen vom Rollstuhl auf die Liege? Hemut Becker und Daniel Linder zeigen den interessierten Gästen, darunter Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL, die beiden Wahlkreisabgeordneten des Bodenseekreises Martin Hahn MdL und Klaus Hoher MdL.
Foto: © Mara Sander

Unter den aufmerksamen Blicken der Gäste fährt Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL den Lifter konzentriert zurück und hilft Daniel Linder beim Umsetzen.<br />Foto: © Mara Sander

Unter den aufmerksamen Blicken der Gäste fährt Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL den Lifter konzentriert zurück und hilft Daniel Linder beim Umsetzen.
Foto: © Mara Sander

Kurz vor der offiziellen Eröffnung der »Toilette für alle«: die Inklusionsbotschafter Daniel Linder und Nathalie Gogel warten gemeinsam mit AiS-Geschäftsführer Helmut Becker auf die Gäste, allen voran Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL.<br />Foto: © Mara Sander

Kurz vor der offiziellen Eröffnung der »Toilette für alle«: die Inklusionsbotschafter Daniel Linder und Nathalie Gogel warten gemeinsam mit AiS-Geschäftsführer Helmut Becker auf die Gäste, allen voran Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL.
Foto: © Mara Sander

Mit einem schwungvollen Schnitt wird das Band, das noch - symbolisch - den Weg zur »Toilette für alle« versperrt, durchtrennt. V.l.n.r.: CAP-Geschäftsführer Fritz-Heinrich Bauer, LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl, Inklusionsbotschafter Daniel Linder, Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL, Inklusionsbotschafter Nathalie Gogel.<br />Foto: © Mara Sander

Mit einem schwungvollen Schnitt wird das Band, das noch - symbolisch - den Weg zur »Toilette für alle« versperrt, durchtrennt. V.l.n.r.: CAP-Geschäftsführer Fritz-Heinrich Bauer, LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl, Inklusionsbotschafter Daniel Linder, Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL, Inklusionsbotschafter Nathalie Gogel.
Foto: © Mara Sander

Nach kurzer Einweisung packt Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL selbst mit an und hilft beim Transfer von der Liege zurück in den Rollstuhl.

Nach kurzer Einweisung packt Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL selbst mit an und hilft beim Transfer von der Liege zurück in den Rollstuhl.

Ein Blick in die neu geschaffene »Toilette für alle« mit Pflegeliege für Erwachsene, mobiler Patientenlifter und  Windeleimer.

Ein Blick in die neu geschaffene »Toilette für alle« mit Pflegeliege für Erwachsene, mobiler Patientenlifter und Windeleimer.

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