Hier finden Sie alle Pressemitteilungen rund um das Thema „Toiletten für alle in Baden-Württemberg“.

INTERROLLI-Bürgerinitiative informiert sich über „Toiletten für alle“ in Stuttgart

Stuttgart, 21.03.2023 - Jeder kennt die Situation, wenn man im Alltag nicht nur einmal auf das „stille Örtchen“ gehen muss. Was für Menschen ohne Behinderung in der Regel kein Problem ist, kann - gerade für Menschen im Rollstuhl, die nicht auf einem WC sitzen können, sondern auf eine Liege für Erwachsene angewiesen sind, zum Problem werden. Nämlich dann, wenn für sie keine entsprechende Toilette vorhanden ist. Frank Lackner, Vorsitzender der INTERROLLI-Bürgerinitiative für Rollstuhlfahrerinteressen reiste extra aus Göttingen an, um sich in Stuttgart mit Vertreterinnen des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg (LVKM) über das Projekt „Toiletten für alle“ auszutauschen.

Die Mitglieder der INTERROLLI machen sich für mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Raum stark, vor allem um die rollstuhlgerechte Ausstattung von Gebäuden und Verkehrsmitteln. Die internationale Bürgerinitiative für Rollstuhlfahrerinteressen gibt es inzwischen seit über 30 Jahren und hat 155 Mitglieder aus 15 Ländern.

Wir brauchen „Toilette für alle“ in öffentlichen Gebäuden und in Zügen!“

Frank Lackner selbst nutzt aufgrund seiner spastischen Querschnittslähmung einen Rollstuhl. „Rückengeschädigte Rollstuhlfahrende wie ich beispielsweise, die ihre Notdurft nicht auf einem WC-Becken verrichten können, sind auf eine Liege in der Toilette angewiesen. Diese darf nicht zu hoch sein, damit man vom Rollstuhl auf die Liege wechseln kann. Wenn es die nicht gibt, muss ich meine Notdurft unterwegs auf dem Fußboden einer öffentlichen Toilette oder in der Toilette im Zug verrichten. Das muss sich ändern“, sagt Frank Lackner. „Viele Entscheidungen werden am Schreibtisch getroffen von Menschen, die sich nicht hineinversetzen können in uns Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Die Folge davon ist, dass oft auch unbewusst Barrieren geschaffen werden. Es gibt zwar jetzt auch in den Fernzügen eine barrierefreie Toilette, aber es fehlt der Platz für eine Liege.“ Darin ist er sich mit LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl einig. Gemeinsam besichtigten sie die „Toilette für alle“ in der Klett-Passage. Lackner war beeindruckt über die Ausstattung und deren Größe. Er kannte bislang ein solches Serviceangebot noch nicht und las davon nur in einer Zeitschrift. Das machte ihn neugierig und so suchte er den Kontakt zum LVKM.

INTERROLLI und LVKM fordern gemeinsam: „Wir brauchen im öffentlichen Raum mehr „Toiletten für alle“, also große barrierefreie Toiletten, die zusätzlich mit einer höhenverstellbaren Liege für Erwachsene, Patientenlifter für den Transfer vom Rollstuhl auf die Liege und zurück sowie einem luftdicht verschließbaren Windeleimer.“ Im Blick haben INTERROLLI und LVKM auch die Züge im Fern- und im Nahverkehr.


Erfahrungsaustausch zwischen INTERROLLI und LVKM in Stuttgart. V.l.n.r.: Beate Gärtner (LVKM), Frank Lackner (INTERROLLI), Jutta Pagel-Steidl (LVKM)

Erfahrungsaustausch zwischen INTERROLLI und LVKM in Stuttgart. V.l.n.r.: Beate Gärtner (LVKM), Frank Lackner (INTERROLLI), Jutta Pagel-Steidl (LVKM)

Frank Lackner (INTERROLLI) ist beeindruckt von der Ausstattung „Toilette für alle“  in der Klett-Passage. Jutta Pagel-Steidl (LVKM) berichtet über das Projekt.

Frank Lackner (INTERROLLI) ist beeindruckt von der Ausstattung „Toilette für alle“ in der Klett-Passage. Jutta Pagel-Steidl (LVKM) berichtet über das Projekt.

Seit rund vier Jahren gibt es bereits eine „Toilette für alle“  in der Klett-Passage in Stuttgart. Sie ist sowohl vom Hauptbahnhof als auch von der Innenstadt gut erreichbar.

Seit rund vier Jahren gibt es bereits eine „Toilette für alle“ in der Klett-Passage in Stuttgart. Sie ist sowohl vom Hauptbahnhof als auch von der Innenstadt gut erreichbar.

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