Toiletten für alle
»changing places«
Baden-Württemberg

Ulm, 09.04.2022. Jahrelang war der Bereich rund um den Hauptbahnhof Ulm eine riesige Baustelle. Nun endlich ist das neue „Parkhaus Am Bahnhof“ fertig. Große Freude gab es daher bei der Eröffnung. Die Tiefgarage ist zugleich eine Mobilitätsdrehscheibe zwischen Bahnhof und Innenstadt. Im Neubau wurde auch eine „Toilette für alle“ geschaffen. Es ist die zweite in Ulm.

„Ein würdiger Empfang für alle Besucher Ulms“
Von „Mobilitätsdrehscheibe“ und „einem würdigen Ankommen“ war die Rede bei der offiziellen Eröffnung des „Parkhauses Am Bahnhof“. Die Einladung zur Eröffnungsfeier war überschrieben mit „Gemeinsam am Ziel“. Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch formulierte augenzwinkernd: „Wir sind Ulm. Wir können große Bauprojekte.“ In gut fünfjähriger Bauzeit entstand unmittelbar vor dem Ulmer Hauptbahnhof eine Tiefgarage in „Deckelbauweise“ mit 547 Stellplätzen. Ein Baustellenfilm zeigte eindrucksvoll, wie groß und umfangreich diese Baustelle war. „Es war ein Kraftakt“, bestätigte Baubürgermeister Tim von Winning. Den Besuchern gefällt es. „Tolles Farbkonzept, viel Platz, hell und freundlich“ lauten die Kommentare. Entstanden ist eine „Mobilitätsdrehscheibe“, die Autoverkehr, Fern- und Nahverkehr sowie Fußverkehr verbindet. Zudem gibt es in der Kassenhalle der neuen Tiefgarage nach dem Vorbild des Parkhauses „Neue Mitte“ öffentliche Toiletten, die rund um die Uhr zugänglich sind. Und ganz selbstverständlich hat die Ulmer Parkbetriebsgesellschaft als Betreiber standardmäßig von Anfang an eine „Toilette für alle“ eingeplant. Darauf wies Baubürgermeister von Winning hin. „Wir sind von der Notwendigkeit und dem Konzept einer „Toilette für alle“ überzeugt.

Eine Blindenleitlinie weist den Weg zur „Toilette für alle“
„Sie haben Wort gehalten“, so Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg. Im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg begleitet der Verband das Projekt. In ihrem Grußwort wies Pagel-Steidl darauf hin, dass sich das Land mit einen Zuschuss in Höhe von rund 9.700 Euro an den Kosten der Zusatzausstattung beteiligt habe. Die Zusatzausstattung bestehe aus einer höhenverstellbaren Wandklappliege, einem Deckenlifter für den Transfer vom Rollstuhl auf die Liege und zruück sowie einem luftdicht verschließbaren Windeleimer. „Das ist gut angelegtes Geld und ein wichtiger Baustein für Teilhabe im Alltag.“ Menschen, die aufgrund einer Behinderung oder Krankheit auf Inkontinenzartikel angewiesen sind, finden hier einen Ort für den Wechsel der Inkontinenzartikel. „So können alle ohne Zeitdruck entspannt in der Innenstadt unterwegs sein, einkaufen, bummeln, einkehren.“ Gemeinsam mit Stefanie Haug und Luisa Kesse von den Ulmer Parkbetriebsgesellschaft zeigte Pagel-Steidl die Funktionsweise. Eine taktile Blindenleitlinie weist in der Kassenhalle den Weg direkt zur „Toilette für alle“.

INFO
Die rund 11 qm große Rollstuhl-Toilette im Parkhaus Am Bahnhof (Kassenhalle Ebene 1) in Ulm ist zusätzlich ausgestattet mit einer höhenverstellbaren Wandklappliege für Erwachsene, einem Deckenlifter (Hebetuch vorhanden) sowie einem luftdicht verschließbaren Windeleimer. Der Schlüssel ist bei der Infotheke (Kassenschalter) erhältlich. Die Toilette ist rund um die Uhr zugänglich.

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